Spannende Vorträge und lebhafte Diskussionen

Beirat von h2-netzwerk-ruhr tagt bei der IHK in Gelsenkirchen

Über 40 Vertreter von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbänden und Kommunen, die dem Beirat des h2-netzwerk-ruhr Mitglied angehören, tagten am 25. November 2019 im großen Sitzungssaal der IHK Nord Westfalen in Gelsenkirchen. Sie waren der Einladung von Dr. Bernd Emonts gefolgt, wissenschaftlicher Koordinator des Instituts für Energie- und Klimaforschung im Forschungszentrum Jülich, der als Vorsitzender des Beirats fungiert.

Lisa Willnauer, Senior Manager Innovation & New Technologies von RWE Generation SE, sprach über das RWE-Projekt GetH2 und die Perspektiven einer Wasserstoffversorgung der Metropole Ruhr.

Insgesamt zehn Vorträge hörten die Teilnehmer in der siebenstündigen Veranstaltung. Und bei praktisch allen Beiträgen wurde deutlich: Die Energiewende funktioniert nicht ohne Wasserstoff. Und grüner Wasserstoff funktioniert nicht ohne einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien – vor allem der Windenergie.

Das Forschungszentrum Jülich präsentierte Ergebnisse einer Systemanalyse zur „Energiezukunft mit Wasserstoff“ und eine „Großräumige EE-Simulation am Beispiel Wind“, die beide auf großes Interesse der Anwesenden stießen.

Die Studien des Forschungszentrums Jülich beschreiben, wie das offizielle Ziel, bis 2050 die Treibhausgas-Emissionen um 95 Prozent zu reduzieren, erreicht werden kann. Dabei wird deutlich, dass große Mengen an regenerativer Energie bereitzustellen sind, nicht nur in Form von Strom, sondern auch aus grünem Strom produzierter Wasserstoff. Vor allem in Norddeutschland seien noch große Windkraftpotentiale zu erschließen. Die Kosten von an Land erzeugtem Strom sind am günstigsten, es folgt off-shore produzierter Strom. In Form von Wasserstoff aus sonnenreichen und windreichen Ländern importierte Energie ist teurer. Die Studien machen aber auch deutlich, dass die Klimaziele mitteleuropäischer Industriestaaten ohne Import von grüner Energie nicht zu erreichen sind. Die Kosten des so skizzierten Umbaus unseres Energiesystems sind enorm, aber fast ebenso große Aufwendungen für den derzeit noch notwendigen Import von Erdöl, Erdgas und Kohle entfallen. Ein weitaus größerer Teil der Wertschöpfung bleibt im Land und der Export der in Deutschland entwickelten Innovationen sorgt für tausende neuer Arbeitsplätze.

Als Fazit hielt der Vorsitzende des h2-netzwerks-ruhr, Volker Lindner fest: „Die Weichen für eine beschleunigte Energiewende müssen jetzt gestellt werden. Nur dann lässt sich die Klimakatastrophe abwenden und können die volkswirtschaftlichen Chancen genutzt werden.“ Gerade für die Metropole Ruhr sieht Lindner Potentiale: „Wir müssen hier vorangehen, um die Energiewende auch in der Industrie einzuleiten.“

Das h2-netzwerk-ruhr wird in den nächsten Wochen Zusammenfassungen einiger Vorträge an dieser Stelle veröffentlichen.

Titelfoto: Zahlreiche Unternehmensvertreter folgten konzentriert den Fachvorträgen.

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