Digitales Treffen mit vielen spannenden Informationen
Siebenundzwanzig Teilnehmende konnten Volker Lindner, Vorsitzender des h2-netzwerk-ruhr e.V. und Carsten Stabenau, Leiter des Innovationsmanagements bei Westnetz GmbH am 1. Dezember zum zweiten online durchgeführten Mitgliederabend begrüßen. Eigentlich hatte das Treffen am Firmensitz von Westnetz in Dortmund stattfinden sollen, aber angesichts der aktuellen Corona-Lage entschieden sich die Veranstalter für ein digitales Format, was dem Erfolg des Abends nicht abträglich war.
Volker Lindner freute sich, das 61. Mitglied des Netzwerks aufgenommen zu haben und kündigte an, dass man im kommenden Jahr noch stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche der Netzwerkmitglieder eingehen werde. Dazu wird mit Unterstützung durch die neue Netzwerkmanagerin Dr. Désirée Schulte eine individuelle Mitgliederbefragung durchgeführt. Außerdem soll die Kommunikation mit den Mitgliedern verbessert werden, zum Beispiel durch Einführung eines digitalen „Schwarzen Bretts“.
Danach führte Carsten Stabenau als virtueller Gastgeber in die thematischen Inhalte des Abends ein. Westnetz, als einer der größten Gasnetzbetreiber Deutschlands geht davon aus, dass sein Rohrleitungsnetz bis zum 2045 carbonfrei werden muss. Er stellte die Überlegungen zur Steigerung des Einsatzes von Biomethan vor und erläuterte, dass es für die Herstellung von CH4 durch Zufügung von CO2 zum Wasserstoff mit dem Wegfall großer CO2-Emittenten nur noch ein eingeschränktes Potenzial gebe. Dann präsentierte er das Projekt Kaiseresch, ein Quartier mit starkem Gewerbeanteil, das eines der drei Reallabore von Westnetz ist. Zentrales Projektziel ist nach seinen Worten „die Entwicklung einer modularen Blaupause für eine dezentrale Energie- und Wärmewende auf Quartiersebene.“ Ein wasserstoffbasiertes Netz von Versorgungsleitungen sorgt für eine CO2-freie Energieversorgung und zeigt die gesamte Wertschöpfungskette von lokal produziertem Grünstrom zu Wasserstoff-Endanwendungen in allen Energiesektoren.
Im Anschluss folgte die Vorstellung der „Smarten Betriebsstätte“ in Metelen. Dort hat Westnetz durch die Installation von Solarmodulen, einem Elektrolyseur, einem Wasserstoffspeicher und Brennstoffzellen eine wasserstoffbasierte, annähernd netzunabhängige Energieversorgung aufgebaut. „Wir werden durch diese Anlage einen Eigenversorgungsgrad von 91 % erreichen“ erläuterte der Projektleiter Jens Kleine-Vennekate. Mit dem vor Ort erzeugten Wasserstoff werden auch zwei Elektrofahrräder angetrieben, die über eine Brennstoffzelle zur Energieversorgung verfügen.
Die beiden Vorträge führten zu zahlreichen Nachfragen und einer regen Diskussion. Offensichtlich war das Thema so spannend, dass niemand mit der Überziehung des Zeitbudgets ein Problem hatte. Der nächste Mitgliederabend wird vom Fraunhofer Institut UMSICHT in Oberhausen ausgerichtet. Ob in Präsenz oder Online wird entsprechend der dann herrschenden Pandemielage entschieden.
Titelbild: Vorsitzender Volker Lindner und Westnetz-Manager Carsten Stabenau begrüßten die Teilnehmenden. Unten links im Bild: Die Kfz-Innungsmeisterin Dietlinde Stüben-Endres.