Auch Staatssekretär Oliver Wittke zeitweise dabei
Das h2-netzwerk-ruhr konnte sich am 21. August 2019 über hochkarätigen Besuch aus dem Landtag von Niedersachsen freuen. Auf Anregung der Handwerkskammer Hannover waren acht Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion der Einladung zu einem Werkstattgespräch „Handwerk trifft Politik“ zum Thema Wasserstoff gefolgt. Der Landrat des Kreises Recklinghausen, Cay Süberkrüb ließ es sich nicht nehmen, die Gäste aus dem Norden persönlich zu begrüßen.
Für das Netzwerk informierten Volker Lindner und Julian Klug über die Aktivitäten im Bereich Brennstoffzelle und Wasserstofftechnologie im Ruhrgebiet. Dr. Michael Weber von der EnergieAgentur.NRW berichtete über Aktivitäten im Land NRW und spannte den Bogen von der Wasserstoffgewinnung aus erneuerbarem Überschussstrom bis zur Verwendung im Schwerlastbereich und in der chemischen Industrie und der Stahlindustrie. Immerhin hat ThyssenKrupp angekündigt, dass ab dem Jahr 2050 seine Stahlproduktion mit Einsatz von Wasserstoff komplett CO2 -frei sein soll.
Dr. Babette Nieder, Beauftragte der Stadt Herten für Klimaschutz und Innovation, stellte das Anwenderzentrum und die dort installierte Windstromelektrolyse vor. Außerdem hat das im Anwenderzentrum ansässige Unternehmen HYREF einen Auftrag zur Installation leitungsungebundener Stromversorgung von Mobilfunkmasten in abgelegenen Gebieten.
Neben den Landtagsabgeordneten, die von der stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Mareike Wulf und dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU Niedersachsens, Karl-Heinz Bley, angeführt wurden, war die Spitze der Handwerkskammer mit dem Vizepräsidenten Thomas Gehre und dem Hauptgeschäftsführer Peter Karst vor Ort. Unter den Landtagsabgeordneten befanden sich mehrere Handwerksmeister, die sich besonders für die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff im Transport- und Mobilitätssektor und bei der Wärme- und Stromversorgung von Gebäuden interessierten.
Von der Theorie zur Praxis
Mit Wasserstoff-betriebenen PKW der Marken Toyota und Hyundai wurde die Delegation zunächst auf die Halde Hoheward gefahren, von der aus die Gäste einen Blick über das gesamte Ruhrgebiet hatten – und sich bei der Gelegenheit überzeugen konnten, dass der „Kohlenpott“ inzwischen eine grüne Region geworden ist. Danach ging es zum Autohaus Glückauf in Gelsenkirchen, wo die Inhaberin Dietlinde Stüben-Endres den Toyota Mirai vorführte und Informationen über die Zukunft von Autohandel und Werkstatt in Zeiten der Energiewende gab. Hier stieß der Staatssekretär aus dem Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Wittke zu der Gruppe. Er erläuterte die Strategie des Bundeswirtschaftsministeriums in Bezug auf die Mobilitätswende. Für Volker Lindner, den Vorsitzenden des h2-netzwerks-ruhr und ehemaligen Stadtbaurat Hertens, war die Teilnahme des Staatssekretärs ein starkes Signal dafür, dass die Anstrengungen der Region zur Förderung der Wasserstoffwirtschaft auch in Berlin wahrgenommen werden.
Zum Abschluss der Fahrt wurde das Unternehmen Hydrogenics im Innovationszentrum Wiesenbusch in Gladbeck besucht. Hier stellte Martin Tröger die Aktivitäten des Unternehmens vor, das zum Beispiel aktuell vier Schwerlastfahrzeuge von Scania mit Brennstoffzellenantrieben ausrüstet – für den norwegischen Markt!
Mareike Wulf (MdL) und Peter Karst (Hauptgeschäftsführer HWK) zogen eine ausgesprochen positive Bilanz ihres Besuchs. Karl-Heinz Bley (MdL) resümierte: „Mit den heute gewonnenen Erkenntnissen werden wir in unserer politischen Arbeit versuchen, auch in Niedersachsen dem Energieträger Wasserstoff zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen.“
Titelfoto: Die Delegation aus Hannover vor dem Glückauf Autohaus in Gelsenkirchen-Buer. Vierter von links ist der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Oliver Wittke, Dritter von links Thomas Gehre, der Vizepräsident der Handwerkskammer Hannover, in der Mitte steht Dietlinde Stüben-Endres, Inhaberin des Autohauses und Innungsobermeisterin, Siebter von rechts ist Volker Lindner, der Vorsitzende des h2-netzwerks-ruhr e.V.
Fotos: Markus Mucha