Unter der Moderation von Tom Hegermann diskutierten beim NRW-Chemieforum am 2. Dezember 2024 im Chemiepark Marl NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Thomas Basten, Standortleiter des Chemieparks Marl, sowie Andreas Steidle, Head of Energy Management bei Evonik, über die Zukunft der Chemieindustrie und die Rolle von Wasserstoff bei der Energiewende.
Zuvor hatte Ministerin Neubaur in ihrer Begrüßungsrede die große Rolle der Chemieindustrie und ihre Bedeutung bei der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft hervorgehoben.
Bei dem Vortrag von Thomas Basten „Wasserstoff: Wenn nicht hier, wo dann?“ wurde deutlich, dass das Ruhrgebiet beste Chancen für einen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft hat. Aber, so machte er deutlich, dafür müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden und der Wasserstoff zu vertretbaren Preisen verfügbar sein. Am Beispiel ThyssenKrupp zeigte er auf, dass eine Capex-Förderung von zwei Milliarden Euro nicht reicht, wenn auf der Opex-Seite die Wirtschaftlichkeit in weiter Ferne liegt.
Prof. Dr. Angelika Loidl-Stahlhofen von der Westfälischen Hochschule stellte ihr Fachgebiet Molekulare Biologie vor und verdeutlichte die wachsende Bedeutung der Proteinchemie in der Biomedizin und Biopharmazeutika. Ihr Vortrag unterstrich die herausragenden Forschungskompetenzen der Chemieregion Emscher-Lippe.
Mit seinem Beitrag „Energietransformation für die Chemie zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ gab Andreas Steidle einen Einblick in die Entwicklung der Energiepreise und Beschaffungsmärkte. Dabei wurde deutlich, dass mit wachsenden Belastungen durch den Ausbau der Netze zu rechnen ist und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie unter den hohen Preisen stark gefährdet ist.
Das h2-netzwerk-ruhr e.V. war bei der Veranstaltung ebenfalls vertreten und nutzte die Gelegenheit, einige der Jubiläumsbroschüren zu verteilen, die auf großes Interesse stießen. Die Broschüren stehen auch online unter dem Link https://www.unserebroschuere.de/h2-netzwerk-ruhr/MailView/ zum Download bereit.
Die 90 Teilnehmenden aus der Chemieindustrie, aus Politik und Verwaltung hatten die Gelegenheit, den Vortragenden Fragen zu stellen und sich nach dem offiziellen Teil in geselliger Runde zu vernetzen.