Berufskolleg bereitet sich auf h2-Technologie vor
Unter Beteiligung des h2-netzwerk-ruhr wurde das Thema Wasserstoff am 26.10.2022 im Berufskolleg Ostvest behandelt. Schulleiterin Juliane Brüggemann hatte zum „Dattelner Forum“ geladen – Mitglieder der Schulgemeinschaft sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Datteln und der Region hatten die Möglichkeit, sich über erneuerbare Energien zu informieren.
Dazu hatte man sich Expertise ins Haus geholt. Volker Lindner und Peter Brautmeier vom h2-netzwerk-ruhr waren die Impulsgeber, die in kompetenten Vorträgen und im Rahmen einer von Klaus Beie geleiteten Diskussionsrunde Stellung nahmen.
Keine Energiewende ohne Wasserstoff
Brautmeier und Lindner sind davon überzeugt, dass die Energiewende nicht ohne den Wasserstoff zu schaffen ist. Auf den ersten Blick mag es so scheinen, als handele es sich bei Wasserstoff um eine Übergangstechnologie. „Die Technologie wird uns auch in fernerer Zukunft erhalten bleiben, wahrscheinlich sogar weiter ausgebaut. Je mehr wir über grünen Strom verfügen, desto umfangreicher werden wir ihn in Wasserstoff wandeln, um die Energieversorgung und die Industrie flexibel und sicher versorgen zu können“, so Lindner. Denn erst die Nutzung von „grünem“ Wasserstoff ermögliche in einigen Industriezweigen die Energiewende. Mittelfristig kann der Wasserstoff die Koks-Kohle in der Stahlindustrie ersetzen. Die Stadt Herten, wo Volker Lindner Stadtbaurat und Peter Brautmeier Leiter der Wirtschaftsförderung waren, geht voran. Hier werden Brennstoffzellen hergestellt und auch Müllsammelfahrzeuge und Busse fahren mit dem „Energieträger der Zukunft“.
Neue Kompetenzen vermitteln
Im Anschluss an das Impulsreferat der Wasserstoff-Fachleute kamen die Bildungsexperten im Rahmen einer Diskussionsrunde zu Wort, bei der auch Fragen aus dem Publikum beantwortet wurden. Dr. Daniel Kobe und Dr. Lars Thyssen vom Berufskolleg Ostvest gingen der Frage nach, was auf eine berufsbildende Schule zukommt, wenn die Energiewende geschafft werden soll. Klar ist, dass auch hier der Digitalisierung eine Schlüsselrolle zukommen wird. Es scheint aber absehbar, dass zumindest im Zusammenhang mit dem Wasserstoff keine besonderen Spezialqualifikationen benötigt werden, sondern sich etablierte Ausbildungsberufe wie Mechatroniker*innen, Anlagenbauer*innen und Mess- und Regelungstechniker*innen den neuen Technologien anpassen müssen. Vor allem Sicherheitsaspekte der Wasserstoffnutzung müssen in die aktuellen Curricula aufgenommen werden.
Auf dem Schulgelände des Berufskollegs soll ein Kompetenzzentrum „Erneuerbare Energien“ entstehen, bei dem auch das Thema Wasserstoff eine Rolle spielen wird. Das Dattelner Forum hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet offenzulegen, wo Potentiale in diesem Bereich liegen und wie man in der Sache vorankommen kann.
Bildunterschrift: Volker Lindner, Peter Brautmeier, Klaus Beie, Dr. Daniel Kobe und Dr. Lars Thyssen beim Dattelner Forum