500 Besucher stürmen das Anwenderzentrum h2Herten
Mit diesem Ansturm hatten die beiden Wasserstoffkoordinatoren der WiN Emscher-Lippe, Dr. Babette Nieder und Dr. Klaus Rammert-Bentlage nicht gerechnet: 500 Besucher, davon 250 interessierte Schülerinnen und Schüler aus den weiterführenden Schulen und den Berufskollegs der Region im Austausch mit Vertretern der Unternehmen der Region machten den Erfolg des ersten „Praxistag Wasserstoff“ aus. Während die Schülerinnen und Schüler eine neue Technologie in all ihren Facetten vom selbstgebauten Go-cart über den Linienbus bis zur großindustriellen Anwendung kennenlernten und eigene Berufsperspektiven ausloten konnten, gab es für die Vertreter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen Gelegenheit zum Austausch. „Dabei zeigte sich erneut, wie gefragt das Wasserstoffökosystem ist, das inzwischen am Standort Ewald aufgebaut ist“, betonte Hertens Erste Beigeordnete Janine Feldmann nicht ohne Stolz.
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Roadmap Wasserstoff: Gelebte Wirklichkeit
Vom Erfolg der Veranstaltung konnte sich auch das Präsidium der WiN Emscher-Lippe GmbH überzeugen, das seine Sitzung aus diesem Anlass vom Kreishaus Recklinghausen ins Anwenderzentrum h2herten verlegt hatte.
So erklärte der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Münster, Andreas Bothe: „Wasserstoff ist der Treibstoff auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland. Die neue Pipeline, die Erzeuger im Norden mit Abnehmern an Rhein und Ruhr verbinden wird, ist so wichtig, wie früher die Autobahnanschlüsse. Unsere Region hat die Chance, schnell und kostengünstig in die Wasserstoffwelt einzusteigen. Für unsere energieintensiven Unternehmen wird ein Wasserstoffanschluss so wichtig wie ein Stromanschluss.“
Der Vorsitzende des Präsidiums, Landrat Bodo Klimpel ergänzte, „Das erste wasserstoffgetriebene Müllfahrzeug ist in Recklinghausen eingetroffen und die Brennstoffzellenfertigung der Firma Cummins brummt. Die Roadmap Wasserstoff für die Emscher-Lippe Region ist mehr als ein Stück Papier, sie ist gelebte Wirklichkeit.“
Klimahafen Gelsenkirchen
Davon konnte sich zum Abschluss der Veranstaltung auch Stefanie Peters, Mitglied des Nationalen Wasserstoffrats überzeugen. Sie betonte in ihrem Vortrag „Wasserstoff ist keine one man show“. Als geschäftsführende Gesellschafterin eines Maschinenbauunternehmens, das in die Herstellung von Elektrolyseuren einsteigt, versicherte sie, der deutsche Mittelstand stehe bereit, mit dezentralen Ansätzen wirtschaftliche Lösungen für Wasserstoffökosysteme anzuwenden, für den industriellen Hochlauf brauche es aber klare Rahmenbedingungen und schnelle Entscheidungen der Politik.
Der Gelsenkirchener Unternehmer und Vizepräsident der IHK Nord Westfalen, Lars Baumgürtel, nutzte die Steilvorlage, um das Projekt „Klimahafen Gelsenkirchen“ vorzustellen, an dem Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der gesamten Emscher-Lippe-Region beteiligt sind.
Die drei Veranstalter WiN Emscher-Lippe GmbH, h2-netzwerk-ruhr e.V. und die Stadt Herten freuen sich über die gute Resonanz und wollen weiter eng zusammenarbeiten.