h2-netzwerk-Mitglied Hydrogenics baut Produktion von H2-Brennstoffzellen in Herten aus
„Wir haben uns für das kommende Jahr das Ziel gesetzt, in Herten 1.000 Wasserstoff-Brennstoffzellen zu bauen. Das ist die bei weitem größte Serienproduktion von Brennstoffzellen in Europa“, berichtet Michael Himmen, Geschäftsführer der Cummins-Tochter und h2-netzwerk-Mitgliedunternehmen Hydrogenics. Ab diesem Sommer geht im Hertener Standort eine weitere Produktionslinie an den Start, die gezielt von Kanada nach Europa und ins Ruhrgebiet verlegt wurde. Denn hier finde man „die Schlüsselkunden“ und die „notwendige Kompetenz“, wie der Geschäftsführer erklärt.
Wasserstoff-Brennstoffzellen sind wichtige Bausteine für die Dekarbonisierung des Energiesektors und eine erfolgreiche Verkehrswende. In Herten produziert die Cummins-Tochter Hydrogenics H2-Brennstoffzellensysteme, sogenannte Stacks, vor allem in LKWs oder den Wasserstoffzügen des Unternehmens Alstom verbaut werden. Bislang allerdings wurde die eigentliche Brennstoffzelle aus Kanada zugeliefert – doch das ändert sich diesen Sommer: Fortan produziert Cummins das komplette System selbst, auch die eigentliche Brennstoffzelle, am Standort Herten. Das Unternehmen plant, hier 1.000 neue Brennstoffzellen im kommenden Jahr zu fertigen. „Es gibt niemanden in Europa, der nächstes Jahr auch nur 100 Brennstoffzellen bauen wird“, so Michael Himmen.
Gewinn für Wasserstoff-Stadt Herten
2022 wurden Firmensitz und Produktion der Hydrogenics GmbH von Gladbeck ins Wasserstoff-Kompetenzzentrum auf dem Gelände der Zeche Ewald verlagert. Der Start der neuen Produktionslinie stärkt Stadt und Region jetzt noch einmal – angefangen mit zusätzlichen Arbeitsplätzen. Auch Veränderungen am Produktionsgebäude plant das Unternehmen und hat massive Investitionen in die örtliche Infrastruktur getätigt. Außerdem such Hydrogenics bereits nach neuen Lagerungsmöglichkeiten in der Region für die erhöhte Produktion.
Die aktuelle Produktionsstätte hat die Hertener Technologieentwicklungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft (HTVG) 2021 in rekordverdächtigen neun Monaten errichtet. Noch verfügt es über eine Nutzfläche von 4.300 Quadratmetern, einem eigenen Speicher für grünen Wasserstoff sowie umfangreiche Sicherheitstechnik und ein modernes H2-Erkennungssystem.
Lob für Stadt & Stadtwerke
Die Wahl auf Herten von einem Unternehmen, das in weltweit 190 Ländern aktiv ist, wirkt erstmal kurios. „Doch einerseits hatte Hydrogenics natürlich bereits einen Personalbestand in Gladbeck, also in der Region“, erklärt Michael Himmen. „Der andere wesentliche Punkt, der für Herten sprach, war jedoch, dass die Stadt von Anfang an sehr klargestellt hat, dass sie ein ganzheitliches Konzept hat, wie sie diesen Standort und den Bau dieses Gebäudes supporten. Das meint in erster Linie nicht das finanzielle Engagement, sondern dass die Stadt einen runden Tisch gegründet hat, an dem alle beteiligten Ämter, Gremien und Genehmigungsbehörden einmal wöchentlich zusammengekommen sind – und an dem man wirklich etwas bewegt hat. Also wenn mir jemand sagt, Deutschland könne nicht schnell, dann soll er sich dieses Projekt anschauen. Und ich glaube auch, dass das die Verantwortlichen in den USA sehr beeindruckt hat.“