h2-netzwerk-ruhr: Tätigkeitsbericht zeigt großes Interesse an Wasserstoff

Auf der turnusmäßigen Vorstandssitzung des h2-netzwerks-ruhr im Haus der WiN Emscher-Lippe in Herten konnte der Vorsitzende Volker Lindner eine beeindruckende Bilanz für das Jahr 2019 vorstellen.

Zunächst machte er deutlich, dass im Jahr 2019 für die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie ein Durchbruch zu verzeichnen ist. Inzwischen ist bei allen Experten unbestritten, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen wird. Es wird nicht nur als Speichermedium für überschüssige erneuerbare Energie benötigt, sondern vor allem als Rohstoff für die Industrie. Raffinerien, chemische Industrien und Stahlwerke werden ohne den massiven Einsatz von Wasserstoff kaum ihre CO2-Bilanz nennenswert verbessern können. Deshalb beschäftigt sich auch die Politik auf allen Ebenen zunehmend mit diesem Thema.

Das große Interesse am Wasserstoff wurde deutlich an den zahlreichen Einladungen, die das Netzwerk zu Vorträgen erhielt, bzw. an den Besuchen von auswärtigen Gästen, z.B. im H2Anwenderzentrum Herten.
Ein Mitgliederzuwachs im h2-netzwerk-ruhr von fast 20 % auf jetzt 45 Mitglieder allein im Jahr 2019 zeigt, dass immer mehr Akteure in der Metropolregion Ruhr die Vernetzung als notwendig und sinnvoll erachten, um wirtschaftlich und politisch beim Aufbau der Wasserstoffindustrie erfolgreich zu sein.
Als ein Highlight des Jahres 2019 bezeichnete Volker Lindner die Eröffnung von drei weiteren Wasserstofftankstellen im Ruhrgebiet: Essen, Duisburg und Herten gingen im Laufe des Jahres ans Netz. Übrigens wird die Hertener Tankstelle nach Beobachtungen der vor Ort arbeitenden Netzwerkmitarbeiter rege genutzt.

Zu den herausgehobenen Ereignissen im 2. Halbjahr gehörte dann vor allem der Emscher-Lippe-Gipfel in der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Dort war das Thema „Wasserstoff“ als Motor der industriellen Entwicklung so beherrschend, das mehr als die Hälfte der über 100 Teilnehmer aus Wirtschaft und Verwaltung sich an dem entsprechenden H2-Workshop beteiligt haben. Ein Ergebnis des Gipfels war die Einsetzung eines Lenkungskreises durch die Regierungspräsidentin Dorothee Feller, der sich seither unter ihrer Leitung regelmäßig trifft, um aktuelle Projekte voranzutreiben und neue Projektideen auf Umsetzbarkeit und Unterstützungsmöglichkeit zu überprüfen. Zu den erfolgreichen Projektanbahnungen gehört sicher die Auswahl der Emscher-Lippe-Region bei der „HyExperts“-Ausschreibung des Bundes, die insgesamt 300.000 EURO in die Region fließen lässt, um hier das Thema Wasserstoff voranzubringen.

Aktuell haben sich h2-netzwerk-ruhr, Westfälische Hochschule und die WiN Emscher-Lippe an der Ausschreibung „WIR – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums beteiligt. Sie soll die Chancen auf eine industrielle Produktion von Großelektrolyseuren im Ruhrgebiet ausloten. Diese Antragstellung wurde von namhaften Industrieunternehmen (u.a. Siemens und Evonik) sowie der IHK und dem DGB ausdrücklich unterstützt.

Die Beiratssitzung des h2-netzwerks-ruhr am 4. November 2019 bei der IHK in Gelsenkirchen war geprägt von einer Reihe hochkarätiger Fachvorträge, die sich mit der Rolle von Wasserstoff in der Energiewende beschäftigt haben.

Unter dem Titel „HyNoon“ bietet das Netzwerk Schulen der Region Seminare zur Brennstoffzellentechnik an. Dabei kommt ein Set von Koffern zum Einsatz, die jeweils einen Bausatz für ein Wasserstoff-betriebenes Modellfahrzeug enthalten. Dieses An-gebot wurde im Jahr 2019 zwölf Mal in Anspruch genommen.

Voraussetzung für den erwarteten Siegeszug von „grünem Wasserstoff“ (also von solchem, der mithilfe erneuerbarer Energien produziert wird) ist allerdings die Änderung der regulatorischen Rahmenbedingungen: Dazu hat das h2-netzwerk-ruhr ein Forderungspapier entwickelt, das auf der Homepage des Netzwerks abgerufen werden kann. Dieses Papier wird den Abgeordneten der Region zugeleitet, verbunden mit der Bitte, die Umsetzung dieser Vorstellungen zu unterstützen.

Für 2020 setzt sich das h2-netzwerk-ruhr das Ziel, die Metropole Ruhr auf dem Weg zu einer der führenden Wasserstoffregionen in Europa gemeinsam mit der regionalen Politik und dem Land NRW einen großen Schritt weiterzubringen.

Hinweis für Redaktionen:

Weitere Informationen zu den Aktivitäten des h2-netzwerk-ruhr e.V. finden Sie auf der Homepage www.h2-netzwerk-ruhr.de oder gern telefonisch über die Geschäftsstelle (02366-188 971) oder den Pressesprecher Peter Brautmeier (0151 5362 4433).

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