Volker Lindner: „Fantastische Beteiligung – tolle Vorträge“
Mit gut fünfzig Teilnehmenden war der erste digitale Mitgliederabend des h2-netzwerk-ruhr die bisher am besten besuchte Veranstaltung dieser Art. Durch die Corona-Pandemie war es nicht möglich, sich wie sonst am Betriebssitz eines Mitglieds zu treffen. Die stattdessen durchgeführte Zoom-Konferenz stieß aber auf ein großes Interesse der Mitglieder.
Im ersten Teil der Veranstaltung hatten die seit Januar 2020 neu eingetretenen Mitglieder die Gelegenheit, sich in zwei- bis drei-Minuten-Statements vorzustellen. Danach wurden aktuelle Projekte der Mitglieder in Kurzvorträgen präsentiert. Mit einem neuen Tool konnten die Teilnehmenden Fragen stellen und die Bedeutung der von anderen gestellten Fragen bewerten.
Die Zahl der Kurzvorträge lässt eine komplette Vorstellung an diesem Ort nicht zu, deshalb sind hier nur einige erwähnt:
Dr. Erich Bauch präsentierte das HyExperts Projekt in Essen, mit dem bis zum Jahr 2034 die Busse im ÖPNV komplett emissionsfrei sein sollen, und zwar durch den Einsatz von Wasserstoff.
Professor Klaus Görner vom GWI zeigte die Planungen für ein Energiecockpit, das im Rahmen der Initiative Rhein Ruhr Power e.V. entwickelt wurde. Es soll ein übergreifender Ansatz der Sektorenkopplung werden und in der Initialphase in einer Modellregion im mittleren Ruhrgebiet zur Anwendung kommen. Unter Nutzung und dem weiteren Ausbau des hier bereits bestehenden h2-Pipeline-Netzes sollen im ersten Schritt die (potenziellen) großen Ein- und Ausspeiser (Chemieindustrie) von Wasserstoff miteinander verbunden werden.
Julian Klug von der Firma Hycon stellte eine Projektskizze vor, die die Basis für ein weitgehend CO2-freies Abfallwirtschaftszentrum des Kreises Gifhorn bildet. Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Projekt: Mit einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um 100 % wären die Kosten 50 % höher, als wenn eine Reduktion um 90 % angestrebt wird.
Dr. Bernhard Klocke, Stadtwerke Haltern am See zeigte die Planungen für das Projekt einer wasserstoffbasierten, klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung des geplanten Energie- und Umweltcampus Haltern am See, der auf dem Gelände einer früheren Sprengstofffabrik (WASAG) errichtet werden soll.
Aus Holzwickede berichtete Alexandra Rösing von Westnetz über die Anbindung von Endverbrauchern an eine Wasserstoffleitung. Dabei handelt es sich um die Umwandlung einer bestehenden Erdgasleitung. Das Projekt soll Auskunft darüber geben, wie sich die bestehende Erdgasinfrastruktur für einen Transport von Wasserstoff zum Endkunden eignet und welche technischen Veränderungen dafür vorgenommen werden müssten. Die Veranstaltung erstreckte sich über dreieinhalb Stunden. Umso erstaunlicher, dass Volker Lindner bei seinem Schlusswort noch über dreißig Zuhörende hatte.
Foto: Der digitale Mitgliederabend war ein voller Erfolg. Das Bild zeigt weniger als die Hälfte der Teilnehmenden.